Bundesliga 
SC Freiburg sucht den Waldschmidt-Ersatz
Freiburgs Kapitän Nils Petersen ist hier vor dem Karlsruher Robin Bormuth (l.) am Ball. Bildquelle dpa

Als Luca Waldschmidt zum ersten Mal mit seinem neuen Klub in Lissabon trainierte, empfing seine bisherige Mannschaft in Freiburg den Zweitligisten Karlsruher SC zum ersten Vorbereitungs-Testspiel. Vor leeren Rängen im Schwarzwald-Stadion gab es ein 1:1 (0:1), aus dem beide Trainer wichtige Erkenntnisse gewannen.

Bei den Freiburgern lag der Fokus auf den Offensivspielern, denn nach dem nicht eingeplanten Abgang von Waldschmidt braucht der SC einen Nachfolger für den Nationalspieler, der möglicherweise auch aus den eigenen Reihen kommen könnte. ,,Den Spielertyp können wir nicht eins-zu-eins ersetzen, es geht um einen Prozess, dass wieder einer da hin kommt", sagte SC-Sportvorstand Jochen Saier.

Einer der Kandidaten ist Brandon Borrello, der mit einem sehenswerten Schlenzer kurz vor Schluss den verdienten Ausgleich für die Freiburger erzielte, die in der ersten Hälfte nach einem Kontertor von Malik Batmaz (32.) in Rückstand geraten waren. Ein anderer ist Wooyeong Jeong, der nach seiner Leih-Rückkehr vom FC Bayern II eigentlich erneut ausgeliehen werden sollte, um Spielpraxis zu sammeln. Das galt auch für Borrello, doch jetzt sollen beide erst mal bleiben und die Chance bekommen, sich beim SC zu empfehlen. Andererseits hat der Verein durch die 15 Millionen Euro, die Benfica nach eigenen Angaben für Waldschmidt bezahlt, auch finanzielle Möglichkeiten, einen weiteren Stürmer zu verpflichten. Hinzu kommen werden wahrscheinlich weitere Millionen für den wechselwilligen Verteidiger Robin Koch.

Gegen den KSC spielte Jeong in der ersten Hälfte und Borrello in den zweiten 45 Minuten. Trainer Streich wechselte nach der Pause die komplette Elf, KSC-Trainer Christian Eichner konnte nur zehnmal austauschen. Mittelfeldspieler Jerome Gondorf musste bei hochsommerlichen Temperaturen die gesamten 90 Minuten auf dem Platz bleiben. ,,Jego hat ins Gras beißen müssen, weil einer gefehlt hat, aber es kann ja kein schöneres Parkett dafür geben als hier bei seinem Ex-Klub", sagte Eichner. Sein gesamtes Team habe ,,fünf Minuten gebraucht, um zu realisieren, was für Züge abfahren können, und wie schnell die Züge sein können mit und ohne Ball".

Die Freiburger, die beide Hälften im 4-4-2 spielten, dominierten zwar den ersten Durchgang, hatten aber nur wenige Großchancen. Die beste vergab Roland Sallai (2.) mit seinem Kopfball an die Latte. Insgesamt viermal traf der Sport-Club nur Alu, in der zweiten Hälfte waren es Lucas Höler und zweimal Vincenzo Grifo. ,,Ich hoffe in der Saison habe ich ein bisschen mehr Glück, dass sie dann reingehen", sagte Grifo. Nach nur einer Woche Training habe allen ,,noch die Kraft gefehlt, deswegen hatten wir ein bisschen Mühe".

Die offensiver aufgelegte Elf der zweiten Hälfte scheiterte bei ihren vielen Versuchen allerdings auch ein paar Mal an Torhüter Marius Gersbeck. In der ersten Hälfte hatte Neuzugang Markus Kuster ebenfalls überzeugt. ,,Wir haben zwei sehr gute Torhüter, die sich dennoch ein Stück weit unterscheiden", erklärte Eichner, ,,es ist noch langer Weg zum Saisonstart, wir werden das weiter beobachten." Bei den Freiburgern dürfte die Entscheidung für die neue Nummer ein bereits auf Mark Flekken als Schwolow-Nachfolger gefallen sein, in der Offensive und im Mittelfeld stehen hingegen einige Spieler unter genauer Beobachtung.


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